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Der Rollstuhltourismus zeigt, dass körperliche Einschränkungen die Reiselust nicht bremsen müssen. Menschen wie Lilli Schickel gehen mit einer positiven Einstellung ans Reisen und ermutigen andere, ihre Träume zu verfolgen. Die Planung ist entscheidend, und sie betont, dass die Anmeldung für Hilfsleistungen rechtzeitig erfolgen sollte, insbesondere bei Flügen. Auch der Einsatz von Rollstuhlplätzen im Zugverkehr und die sorgfältige Auswahl von barrierefreien Hotels sind wichtig. Neue Plattformen bieten Unterstützung und Informationen über barrierefreie Angebote und Sehenswürdigkeiten, während der Austausch zwischen Betroffenen wertvolle Tipps liefert. Am Ende bleibt die Frage: „Was gefällt mir?“ die zentrale Motivation für das Reisen im Rollstuhl.
Rollstuhltourismus – „Das Wichtigste ist: Was bereitet mir Freude?“
Der Rollstuhltourismus erfordert besondere Überlegungen, doch die körperliche Einschränkung sollte die Sehnsucht nach Reisen nicht mindern. Es geht darum, Freude zu finden und die Welt zu entdecken, unabhängig von den Herausforderungen, die mit einer Behinderung einhergehen. In diesem Artikel werden wir verschiedene Aspekte des Rollstuhltourismus beleuchten, praktische Tipps geben und inspirierende Geschichten teilen, um zu verdeutlichen, dass Reisen mit einem Rollstuhl möglich ist und Spaß bereiten kann.
Die Individualität im Rollerstuhl-Reisen
Ein wesentlicher Aspekt des Rollstuhltourismus ist die Anpassung an individuelle Bedürfnisse. Während jede Reise einzigartig ist, so sind es auch die Menschen, die diese Reisen antreten. Ob es die Auswahl des Reiseziels, die Art der Fortbewegung oder die benötigten Hilfsmittel betrifft, jeder Mensch hat unterschiedliche Prioritäten und Vorlieben. Es ist entscheidend, vor der Reise zu reflektieren: „Was bereitet mir Freude?“
Vorbereitung ist der Schlüssel
Bei Reisen im Rollstuhl ist eine sorgfältige Planung unerlässlich. Ganz gleich, ob es sich um einen Kurztrip oder eine längere Reise handelt, die richtige Vorbereitung kann helfen, unvorhergesehene Herausforderungen zu vermeiden. Dazu gehört die Auswahl eines geeigneten Transportmittels, die Suche nach barrierefreien Unterkünften und die Überlegung, welche Aktivitäten in die Reiseroute passen.
Transport und Mobilität
Die Auswahl des Transportmittels spielt eine große Rolle beim Rollstuhltourismus. Flugreisen erfordern oft spezielle Maßnahmen. Reisende sollten ihre Hilfebedürfnisse mindestens 48 Stunden vor dem Flug anmelden. Dies schließt das Melden des Rollstuhls und eventueller medizinischer Hilfsmittel ein. Gut zu wissen: Fluggesellschaften können die Beförderung von Rollstuhlfahrenden nicht per se ablehnen, was in einer eigenen EU-Verordnung festgeschrieben ist.
Barrierefreie Unterkünfte
Die Wahl der Unterkunft ist ein weiterer entscheidender Punkt. Ob Hotel oder Ferienwohnung, die Verfügbarkeit von barrierefreien Zimmern ist essentiell. Oft können die Beschreibungen jedoch irreführend sein, daher ist es ratsam, vorher anzurufen und genau nach den verfügbaren Einrichtungen zu fragen.
Aktivitäten für jeden Geschmack
Egal, wo auf der Welt, es gibt eine Vielzahl von Aktivitäten, die für Rollstuhlfahrende zugänglich sind. Der Schlüssel liegt im Entdecken von Orten, wo sowohl das Abenteuer als auch die Erholung möglich sind. Am Strand gibt es oft spezielle Strandroller, die den Zugang zum Wasser erleichtern. In vielen Städten bieten Touranbieter barrierefreie Stadtführungen an.
Strandurlaube und Wasseraktivitäten
Ein Urlaub am Strand kann für Rollstuhlfahrende besonders angenehm sein, vorausgesetzt, die richtigen Strände werden gewählt. Viele Reisende haben positive Erfahrungen an Stränden gemacht, die mit Rampen und speziellen Strandrollstühlen ausgestattet sind. Wie wäre es mit einem badetauglichen Tag an den Stränden von Mallorca, wo es bereits mehrere barrierefreie Abschnitte gibt?
Kulturelle Entdeckungen
Wenn Kultur und Geschichte auf Ihrer Liste stehen, gibt es auch hier viele barrierefreie Optionen. Museen, historische Stätten und Theater bieten oft spezielle Zugänge und Führungen an, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zugeschnitten sind.
Die Reisegemeinschaft und das Teilen von Erfahrungen
Der Austausch mit anderen Reisenden kann erheblich zur Freude am Reisen beitragen. Soziale Netzwerke und Plattformen ermöglichen es Rollstuhlfahrenden, ihre Erfahrungen zu teilen und Tipps zu geben. Dies schafft ein Gefühl der Gemeinschaft und ermutigt andere, ihre eigenen Reiseabenteuer zu wagen. Programme wie smalltalk-sma.de bieten eine hervorragende Möglichkeit, Informationen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Reiseangebote und Barrierefreiheit
Die Anbieter in der Reisebranche investieren zunehmend in barrierefreie Angebote. Es gibt viele Ressourcen, die Reisenden helfen, passende Angebote zu finden, sei es durch spezialisierte Reisebüros oder Plattformen wie „Reisen für alle“ und „Leichter reisen“, die es einfacher machen, geeignete Unterkünfte und Aktivitäten zu finden.
Persönliche Geschichten und Inspiration
Inspirierende Geschichten von Menschen, die trotz ihrer Einschränkungen die Welt erkunden, sind wichtig für die Motivation. Diese Berichte zeigen, dass es möglich ist, die Freude am Reisen zu finden, egal wie herausfordernd die Umstände sein mögen. Viele berichten von positiven Erfahrungen und den Freunden, die sie auf ihren Reisen gewonnen haben.
Zukunftsvisionen und Entwicklungen
Der Rollstuhltourismus wird sich weiterhin entwickeln. Es ist wichtig, dass Gesetzgeber und Reiseanbieter zusammenarbeiten, um den Zugang zu erleichtern und die Barrierefreiheit zu verbessern. Die Erfahrungen der Reisenden sind dabei entscheidend, um die Angebote noch besser an die Bedürfnisse anzupassen. Strengere Gesetze in anderen Ländern könnten ein Vorbild sein, um in Deutschland mehr Fortschritte in der Barrierefreiheit zu erreichen.
Einladung zum Reisen
Abschließend möchten wir alle ermutigen, ihre Ängste zu überwinden und das Abenteuer Reisen zu genießen, egal welche Hürden man hat. Das Wichtigste ist, umzudenken und die eigene Freude zu priorisieren. Jeder neue Schritt ist eine Gelegenheit, neue Erfahrungen zu sammeln und die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen.

Reisen im Rollstuhl – „Das Wichtigste ist: Was bereitet mir Freude?“
Für Rollstuhlfahrende kann das Reisen mehr Planung erfordern, doch körperliche Einschränkungen sollten die Reiselust nicht mindern. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten und Tipps, die das Reisen mit einem Rollstuhl zu einem erfreulichen Abenteuer machen.
Ein Beispiel für eine optimistische Herangehensweise an das Reisen liefert Lilli Schickel, die oft mit dem Flugzeug unterwegs ist. Sie sagt: „Wir gucken mal, was wird, sage ich immer.“ Diese Einstellung zeigt, dass sie bereit ist, unvorhergesehene Gelegenheiten zu nutzen, die sich auf ihren Reisen ergeben können. Die Caché eines Strandes auf Mallorca, der für sie zugänglich war, entdeckte sie zufällig und erlebte so eine unvergessliche Zeit.
Allerdings erfordert eine Reise mit einem Rollstuhl einige Vorbereitungen. Bei Flugreisen ist es wichtig, den Hilfebedarf rechtzeitig anzumelden. Zum Beispiel muss speziell für elektrische Rollstühle eine Transportzertifizierung vorgelegt werden. Lilli empfiehlt, alle benötigten Informationen digital zu speichern, damit man sie jederzeit griffbereit hat.
Die Anreise mit der Bahn ist für viele Rollstuhlfahrer praktischer. So nutzt Lilli die Bahn oft, um nach Berlin zu reisen. Sie bucht stets einen Platz für Rollstuhlfahrer, erkundigt sich jedoch vorher auch nach der Verfügbarkeit. Es ist wichtig, Hilfe für den Ein- und Ausstieg anzufordern, da nicht alle Züge stufenlos zugänglich sind.
Der Aufenthalt in Hotels kann auch Herausforderungen mit sich bringen. Bei einem Aufenthalt auf Mallorca fand Lilli ein Barrierefreies Zimmer, von dem das Hotel selbst nichts wusste. Ihre Methode, vorher anzurufen und nach konkreten Informationen zu fragen, erleichtert ihr viele unangenehme Überraschungen.
Bernhard Endres hat ebenfalls viel Erfahrung im Rollstuhltourismus gesammelt. Als aktives Mitglied des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter schildert er, wie wichtig es ist, klare Informationen von den Reisepartnern zu erhalten. Oft sind die Beschreibungen in Buchungsportalen ungenau, weshalb er stets Fragen stellt und nach Bildern fragt.
Sein Engagement für barrierefreies Reisen zeigt sich auch in seiner Begeisterung für Frankreich, wo er mit seiner Frau in barrierefreien Mobilheimen campt. Er hebt hervor, dass andere Länder, insbesondere skandinavische, häufig bessere Zugänglichkeit und striktere gesetzliche Vorgaben haben.
Beide Reisende sind sich einig, dass die Vernetzung von Rollstuhlfahrern entscheidend ist. Sie teilen gerne ihre Erfahrungen und Tipps, um anderen zu helfen, die Freude am Reisen zu entdecken, unabhängig von körperlichen Einschränkungen. „Das Wichtige ist:Was gefällt mir? Was will ich sehen?“ ist eine Frage, die das Reisen für jeden unvergesslich macht.